Adresse: Hauptfriedhof – Abteilung 11
Steinhaldenstraße 52, 70378 Stuttgart
Zugang: Öffnungszeiten städtische Friedhöfe
© Beate Müller
Willi Bleicher, geboren am 27. Oktober 1907 in Bad Cannstatt, wurde nach einer Bäckerlehre und frühem gewerkschaftlichem Engagement Jugendleiter des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes in Stuttgart. In den 1920er Jahren trat er in die Kommunistische Partei Deutschlands ein, aus der er nach wenigen Jahren ausgeschlossen wurde. Wegen seines gewerkschaftlichen und politischen Engagements wurde er von den Nationalsozialisten verfolgt und 1936 verhaftet. Er war neun Jahre in Haft, unter anderem im Konzentrationslager Buchenwald, wo er Teil des Häftlingswiderstands war. Dort half er ein polnisches Kind zu retten – eine Tat, für die er später von Israel den Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ erhielt. 1945 überlebt Willi Bleicher Todesmärsche im Erzgebirge.
Nach dem Krieg war Willi Bleicher eine zentrale Figur in der Industriegewerkschaft Metall. 1954 trat er in die SPD ein. Zwischen 1959 und 1971 führte er als IG Metall Bezirksleiter in Baden-Württemberg bedeutende Tarifkämpfe. 1972 trat er in den Ruhestand.
Willi Bleicher starb am 23. Juni 1981 und wurde in einem Familiengrab auf dem Hauptfriedhof in Bad Cannstatt beigesetzt.
Siehe auch:
Willi Bleicher – Wikipedia
Willi Bleicher – Haus auf der Alb
Gedenkstätte Stille Helden: Biografie Willi Bleicher