Adresse: Hermannstraße 14, 70178 Stuttgart
Zugang: öffentlich
Eigentum: Stadt Stuttgart
Einweihung: 1985
© Wilma Heuken
Jean Améry war ein österreichischer Schriftsteller. Als Sohn jüdischer Eltern wurde er mit dem bürgerlichen Namen Hans Mayer am 31. Oktober 1912 in Wien geboren. 1938 emigrierte er nach Belgien, wo er sich am Widerstand gegen die deutsche Besatzung beteiligte. 1943 wurde er deswegen zu zwei Jahren KZ-Haft verurteilt. 1945 kehrte er nach Brüssel zurück und lebte dort als freier Schriftsteller und Rundfunk-Mitarbeiter. Jean Améry zählte zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen der sechziger und siebziger Jahre. Für seine Schriften erhielt er mehrere literarische Auszeichnungen. Am 17. Oktober 1978 nahm sich Jean Améry in Salzburg das Leben.
„Ich trage auf meinem linken Unterarm die Auschwitz-Nummer; die liest sich kürzer als der Pentateuch oder der Talmud und gibt doch gründlicher Auskunft. Sie ist auch verbindlicher als Grundformel der jüdischen Existenz. Wenn ich mir und der Welt, einschließlich der religiösen und nationalgesinnten Juden, die mich nicht als einen der Ihren ansehen, sage: ich bin Jude, dann meine ich damit die in der Auschwitznummer zusammengefassten Wirklichkeiten und Möglichkeiten.“
(aus Jean Améry: Jenseits von Schuld und Sühne: Bewältigungsversuche eines Überwältigten. München: Szeszny 1966, S. 148).
Mit einer Gedenktafel im Stuttgarter Westen erinnert die Stadt Stuttgart seit 1985 an den Essayisten und Erzähler Jean Améry. Gestiftet wurde die Tafel vom Verlag Klett-Cotta.
Siehe auch:
Wollheim Memorial
Wikipedia