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Gedenktafel 2 Städtisches Kriegsgefangenenlager Gaisburg

    Adresse: EnBW Energie Baden-Württemberg AG – Firmengelände
    Langwiesenweg 23, 70327 Stuttgart
    Zugang: nicht öffentlich zugänglich
    Eigentum: EnBW Energie Baden-Württemberg AG
    Einweihung: 2002
    © Beate Müller / EnBW Energie Baden-Württemberg AG

    Französische Kriegsgefangene wurden ab August 1940 in die leerstehenden Baracken der ehemaligen Plattenfabrik Gaisburg einquartiert. Ab dem Frühjahr 1942 wurden im sogenannten „Russenlager“ sowjetische Kriegsgefangene untergebracht. Anfang April 1943 befanden sich etwa 2.000 Kriegsgefangene im städtischen Lager. In der Nacht vom 14. auf den 15. April griffen 462 Bomber der Royal Air Force Stuttgart an. Über 400 französische und sowjetische Kriegsgefangene starben.

    Am 17. April 1943 wurden die aus der damaligen UdSSR stammenden Opfer auf dem Hauptfriedhof ohne individuelle Identifizierung in Papiersäcke gehüllt und in Massengräbern beigesetzt. Für die getöteten französischen Kriegsgefangenen und englischen Opfer, abgeschossene Flugzeugbesatzungen, fand am 19. April eine Trauerfeier mit militärischen Ehren statt. Sie wurden in Särgen bestattet. Holzkreuze auf den Massengräbern trugen die Namen der Getöteten. 1948 wurden die sterblichen Überreste der französischen Opfer in ihre Heimat überführt.

    Im Jahr 2002 wurden zwei Gedenktafeln für die getöteten Kriegsgefangenen enthüllt. Eine Gedenktafel steht am ehemaligen Standort des Lagers auf dem Firmengelände der heutigen EnBW und ist nicht öffentlich zugänglich. Eine zweite Gedenktafel ist öffentlich zugänglich und befindet sich an der Haltestelle „Brendle (Großmarkt)“.

    Siehe auch:
    Stadtlexikon Stuttgart