Adresse: Brenzkirche – Außenwand
Am Kochenhof 7, 70192 Stuttgart
Zugang: öffentlicher Raum
Einweihung: Anbringung nach 1947
© Beate Müller
Die Brenzkirche, eingeweiht am 2. April 1933, wurde im Stil der Neuen Sachlichkeit erbaut und ist ein bedeutendes Beispiel des Neuen Bauens. Die Architektur der Kirche entsprach der modernen Bauweise der 30er Jahre ähnlich den nahegelegenen Gebäuden der Weißenhofsiedlung.
1938 äußerte die nationalsozialistische Stadtverwaltung Kritik an der Brenzkirche und informierte den Oberkirchenrat, dass die Kirche sich nicht in die städtebauliche Umgebung einfüge und störend wirke. Die Architektur wäre Ausdruck liberaler Baugesinnung und unvereinbar mit der Bauauffassung des NS-Regimes. Daher wurde der Kirchenleitung nahegelegt, den Bau anzupassen. Die Kirchenleitung beugte sich diesem Druck und beauftragte Rudolf Lempp, Professor für Baukonstruktion und Hochbaukunde an der Technischen Hochschule, mit dem Umbau. Lempp veränderte die ursprüngliche Architektur erheblich. Er fügte dem Baukörper Satteldächer hinzu, ersetzte die Fensterbänder teilweise durch kleinteilige Sprossenfenster, glättete die markante Eckrundung, begradigte das „schiefe Fenster“ und schloss den offenen Turm. Auch das Innere der Kirche wurde den neuen Vorgaben angepasst.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brenzkirche mit ihrer erzwungenen baulichen Arisierung teilweise zerstört, jedoch 1947 von Rudolf Lempp in der Art von 1939 mit zusätzlichen Veränderungen im Innenraum der Kirche wieder aufgebaut.
Eine Gedenktafel erinnert an die Arisierung der Brenzkirche. Sie hängt an der Außenfassade neben zwei Schaukästen Richtung Kochenhof.
Siehe auch:
Wikipedia
Brenzkirche Förderverein