Adresse: Pragfriedhof – Abteilung 73
Friedhofstrasse 44, 70191 Stuttgart
Zugang: Öffnungszeiten städtische Friedhöfe
Eigentum: Stadt Stuttgart
© Beate Müller
Der Gedenkstein auf dem Pragfriedhof erinnert an 16 Zwangsarbeiter aus Polen, Russland und der Tschechoslowakei, die im Konzentrationslager Leonberg ums Leben kamen. Das KZ Leonberg war ein Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof. Zwischen Frühjahr 1944 und April 1945 wurden etwa 5.000 Männer aus 24 europäischen Ländern unter extrem unmenschlichen Bedingungen im Engelberg-Tunnel zur Zwangsarbeit gezwungen. Ihre Aufgabe war die Fertigung der Tragflächen des Düsenjägers Messerschmitt Me-262, der von den Nationalsozialisten als entscheidend für den Kriegsverlauf betrachtet wurde.
Die Lebensbedingungen im Lager waren katastrophal. Die Gefangenen mussten in 12-Stunden-Schichten und an sieben Tagen in der Woche arbeiten, was zu einer extrem hohen Sterblichkeit führte. Viele Häftlinge starben an den Folgen von Erschöpfung, Unterernährung oder Misshandlungen durch das Lagerpersonal.
Auf dem Gedenkstein sind die Namen der 16 Verstorbenen und folgende Inschrift zu lesen: „Opfer des Krieges 1939-1945 aus Polen, Russland und der Tschechoslowakei verstorben im KZ Leonberg.“
Siehe auch:
KZ-Gedenkstätte Leonberg