Adresse: Hohenheimer Str. 9, 70184 Stuttgart
Zugang: öffentlicher Raum
Einweihung: Benennung Platz 2008 / Gedenkort 18. November 2014
© Beate Müller
Gerda Taro, als Gerta Pohorylle am 1. August 1910 geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Stuttgart. 1929 zog die Familie nach Leipzig, wo sich Gerda Taro sozialistischen Gruppierungen anschloss. Nach Flugblattaktionen gegen die Nationalsozialisten wurde sie 1933 verhaftet, kam nach drei Wochen frei und emigrierte nach Paris. Dort lernte sie den Fotografen Robert Capa kennen, wurde seine Schülerin und Lebensgefährtin. Nach dem Militärputsch in Spanien 1936 ging Gerda Taro zusammen mit Robert Capa dorthin, um den Bürgerkrieg fotografisch zu dokumentieren. Ein Jahr lang arbeitete sie an fast allen Kriegsschauplätzen. Mit ihren Fotos zeigte sie das Leid der Zivilbevölkerung und war die erste Frau, die direkt im Gefecht fotografierte. Während eines Angriffs der deutschen Legion Condor wurde Gerda Taro von einem republikanischen Panzer überrollt, nachdem sie von einem Trittbrett eines Lkw abgerutscht war, mit dem sie aus der Kampfregion flüchten wollte. Einen Tag später, am 26. Juli 1937, starb sie in einem Frontspital.
In Stuttgart erinnert seit 2008 der Gerda-Taro-Platz an die Pionierin der Kriegsfotografie. Die kleine Grünfläche im Stadtbezirk Mitte bei der Einmündung der Alexanderstraße in die Hohenheimer Straße, wo Taro und ihre Familie gelebt hatte, wurde 2014 neu gestaltet. Neun Stelen mit ihrem Namenszug informieren seitdem mit Texttafeln über die deutsch-jüdische Fotografin Gerda Taro.
Siehe auch:
Stadtlexikon Stuttgart
Wege in der Region Stuttgart