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Grabstätte Walter Hallstein

    Adresse: Waldfriedhof – Abteilung 20b
    Waldfriedhof 3, 70597 Stuttgart
    Zugang: Öffnungszeiten städtische Friedhöfe
    Eigentum: Ehrengrab der Stadt Stuttgart
    Beisetzung: 1982
    © Beate Müller

    Prof. Dr. Walter Hallstein war ein deutscher Jurist, CDU-Politiker und einer der prägenden Architekten der europäischen Einigung. Er wurde am 17. November 1901 in Mainz geboren, studierte Rechts- und Staatswissenschaften und habilitierte sich 1929. Ab 1930 war er Professor für Privat- und Wirtschaftsrecht, zunächst in Rostock, später in Frankfurt am Main.

    Hallstein war kein Mitglied der NSDAP, gehörte jedoch mehreren NS-Organisationen an, darunter dem NS-Rechtswahrerbund, dem NS-Lehrerbund, der Volkswohlfahrt, dem Luftschutzbund und dem NS-Dozentenbund. 1942 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und diente als Reserveoffizier in Frankreich. 1944 geriet er in US-Kriegsgefangenschaft und beteiligte sich dort am Aufbau einer Lageruniversität.

    Sein Verhältnis zum NS-Regime gilt als ambivalent: Er passte sich formal an und übernahm verschiedene Funktionen, zugleich wurde seine Personalpolitik von Parteistellen kritisch beurteilt. Eine NSDAP-Mitgliedschaft oder führende Rolle im Regime ist nicht belegt.

    Nach dem Krieg engagierte sich Hallstein früh beim Wiederaufbau der Universität Frankfurt und wurde ihr erster gewählter Rektor nach 1945. In den 1950er Jahren stieg er zum Staatssekretär im Auswärtigen Amt auf und wurde später der erste Präsident der Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), einem Vorläufer der Europäischen Union.

    Die nach ihm benannte Hallstein-Doktrin prägte in den 1950er- und 1960er-Jahren die außenpolitische Abgrenzung der Bundesrepublik gegenüber der DDR.

    Walter Hallstein starb am 29. März 1982 in Stuttgart.

    Siehe auch:
    Wikipedia
    LeMO