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Grabstätte Gustav und Mathilde Bechhöfer

    Adresse: Israelitischer Friedhof – Abteilung U
    Ziegelbrennerstraße 23, 70374 Stuttgart
    ZugangÖffnungszeiten jüdische Friedhöfe
    An jüdischen Feiertagen und Schabbat ist der Friedhof geschlossen.
    Eigentum: Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs
    Beisetzung: 1940
    © Beate Müller / Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs

    Gustav Bechhöfer wurde am 6. April 1874 in Bechhofen (Mittelfranken, Bayern) geboren. Mathilde Bechhöfer, geborene Reinemann, kam am 11. Februar 1879 in Crailsheim zur Welt.

    Am 24. Dezember 1901 heirateten Gustav und Mathilde in Crailsheim. Ihre Tochter Johanna wurde am
    14. Juli 1903 in Göppingen geboren.

    Die Familie lebte zunächst in Göppingen, bevor sie am 26. April 1910 nach Stuttgart zog. Ab etwa 1915 wohnten sie in der Johannesstraße 76, später im Jahr 1933 im dritten Stock am Feuerseeplatz 12 in Stuttgart-West.

    Im Laufe des Jahres 1939 musste das Ehepaar seine Wohnung verlassen und in das sogenannte „Judenhaus“ in der Rosenbergstraße 105 umziehen.

    Gustav Bechhöfer hatte 1900 gemeinsam mit seinem Bruder die Großhandlung Gebrüder Bechhöfer gegründet. Nach dem Tod seines Bruders führte er das Geschäft bis zu dessen Auflösung im Jahr 1938 allein weiter.

    Die Tochter Johanna heiratete 1930 den nichtjüdischen Arzt Dr. Sevin, der in der Städtischen Hautklinik Stuttgart tätig war. Aufgrund der sogenannten „Mischehe“ unterlag er während der NS-Zeit beruflichen Einschränkungen. Die Ehe mit Johanna schützte sie jedoch vor der Deportation. Nach Kriegsende wurde Dr. Sevin Direktor der Städtischen Hautklinik in Stuttgart-Bad Cannstatt.

    Gustav und Mathilde Bechhöfer sahen in ihrer Situation keinen Ausweg mehr. Nachdem sie bereits mehrere Monate im Judenhaus gelebt hatten, nahmen sie sich am 13. November 1940 gemeinsam das Leben.

    Gustav Bechhöfer wurde 66 Jahre alt, Mathilde Bechhöfer 61 Jahre.