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Grabstätte Arthur Hirschfeld

    Adresse: Israelitischer Friedhof – Abteilung U
    Ziegelbrennerstraße 23, 70374 Stuttgart
    ZugangÖffnungszeiten jüdische Friedhöfe
    An jüdischen Feiertagen und Schabbat ist der Friedhof geschlossen.
    Eigentum: Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs
    Beisetzung: 1939
    © Beate Müller / Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs

    Arthur Hirschfeld war Kaufmann und Teilhaber des Kaufhauses Richard Schaarschmidt am Marktplatz 16 in Stuttgart. 1937 wurde das Unternehmen im Zuge der sogenannten „Arisierung“ von E. Breuninger übernommen.

    Geboren wurde Arthur Hirschfeld am 9. September 1867 in Deutsch Krone, Westpreußen. Am 25. Juli 1900 heiratete er Hedwig Kaufmann aus Kleineicholzheim. Ab 1923 war er Eigentümer eines Jugendstilhauses in der Reinsburgstraße 107, in dessen zweitem Stock die Familie lebte.

    Arthur Hirschfeld verstarb am 15. November 1939 im Alter von 72 Jahren. Nach seinem Tod wurde das Wohnhaus zwischen 1939 und 1942 als sogenanntes „Judenhaus“ genutzt.

    Seine Frau Hedwig musste am 1. Dezember 1941 die Deportation ihrer Tochter und ihrer Enkelkinder nach Riga miterleben – alle drei kehrten nicht zurück. Am 28. Februar 1942 wurde sie in das jüdische Altenheim auf Schloss Dellmensingen eingewiesen, wo sie bis zu ihrer Deportation am 22. August 1942 in das Ghetto Theresienstadt lebte. Dort wurde sie am 5. Oktober 1942 ermordet.

    Ihr Vermögen wurde am 21. August 1942 entschädigungslos enteignet; das Deutsche Reich ließ sich als Eigentümer der Immobilie in der Reinsburgstraße eintragen.

    Nach dem Krieg erhielt die Familie das Haus in der Reinsburgstraße 107 zurück und verkaufte es später. Seit 1954 befindet es sich im Besitz des Landes Baden-Württemberg.