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Grabstätte Arnulf Klett

    Adresse: Waldfriedhof – Abteilung 1a
    Waldfriedhof 3, 70597 Stuttgart
    Zugang: Öffnungszeiten städtische Friedhöfe
    Eigentum: Ehrengrab der Stadt Stuttgart
    Beisetzung: 1974
    © Beate Müller

    Dr. Arnulf Klett wurde am 8. April 1905 in Stuttgart als einziges Kind des evangelischen Pfarrers Theodor Klett und seiner Frau Marie geboren. Nach dem Abitur am Dillmann-Gymnasium 1923 studierte er Rechtswissenschaften in Tübingen und München, promovierte 1928 und ließ sich 1930 als Rechtsanwalt nieder. 1950 heiratete er in zweiter Ehe Yvonne Marta, geb. Göhring.

    Während der NS-Zeit konnte Klett seine Kanzlei weiterführen, obwohl er 1933 wegen seines Einsatzes gegen die von den Nationalsozialisten erzwungene Gleichschaltung der württembergischen Presse zwei Monate im Konzentrationslager Heuberg inhaftiert war. Im Zweiten Weltkrieg arbeitete er als ziviler Verteidiger deutscher Soldaten vor Kriegsgerichten in Minsk, Berlin, München und Paris. Zudem war er Teil des Widerstandskreises um Rudolf Pechel. 1944 wurde er zum Notdienst verpflichtet und wechselte im November zur Stuttgarter Stadtverwaltung in die Feststellungsbehörde für Kriegsschäden.

    Am 23. April 1945 setzten ihn die französischen Besatzungsbehörden als Oberbürgermeister von Stuttgart ein; am 8. Oktober bestätigte ihn die amerikanische Militärregierung im Amt. In den Jahren 1946, 1948, 1954 und 1966 wurde er als parteiloser Kandidat erneut gewählt.

    Klett führte Stuttgart mit großer Energie aus den Kriegsruinen in die Moderne. Er trieb den Wieder-
    aufbau voran, sicherte die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser, initiierte den Bau des Neckarhafens und förderte den Ausbau des Flughafens. Auch das kulturelle Leben profitierte von seinem Engagement: Das internationale Renommee des Stuttgarter Kammerorchesters, des Theaters und des Balletts ist wesentlich seinem Einsatz zu verdanken. Schon kurz nach Kriegsende förderte er aktiv die Wieder-
    aufnahme internationaler Kontakte sowie Aussöhnung und Frieden.

    1959 erhielt Klett das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern. Der 1976 neugestaltete Bahnhofsvorplatz sowie die unterirdische Passage wurden als Arnulf-Klett-Platz nach ihm benannt.

    Arnulf Klett starb am 14. August 1974 auf der Bühlerhöhe.

    Siehe auch:
    Deutsche Biographie
    Wikipedia