Adresse: Hohenstaufenstraße 17A, 70178 Stuttgart
Zugang: öffentlicher Raum
Eigentum: Stolperstein-Initiative Stuttgart Süd
Einweihung: 29. September 2023
© Wilma Heuken
Sigmunde Friedmann, geboren am 12. Juli 1872 in Fürth, lebte ab 1894 in Stuttgart. Sie war mit dem Kaufmann Albert Friedmann verheiratet. Das Paar hatte zwei Töchter, Else und Claire. Nach dem Tod ihres Mannes 1931 hielt sich Sigmunde Friedmann häufig bei ihrer Tochter Claire, dem Schwiegersohn Manfred Nussbaum und den beiden Enkeln in der Hohenstaufenstraße 17 A auf. Zunehmend entrechtet und ihres Vermögens beraubt lebte sie von 1938 bis 1939 in einem möblierten Zimmer in der Alexanderstraße und von 1940 bis 1941 Am Kräherwald. Im Februar 1942 erfolgte ihre Zwangs-umsiedlung in das sogenannte „Jüdische Altersheim“ Schloss Weißenstein. Im August 1942 wurde Sigmunde Friedmann vom Sammellager auf dem Killesberg in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie am 5. April 1944 im Alter von 72 Jahren starb.
Claire Nussbaum konnte 1939 mit ihrem Mann und den Kindern Charlotte und Ernst nach USA emigrieren. Über das Rote Kreuz erhielt sie einen Brief von ihrer Mutter vom 13.August 1942. Er ist das letzte Lebenszeichen von Sigmunde Friedmann.
In der Hohenstaufenstraße 17 A erinnern eine Gedenktafel und ein Stolperstein an die ermordete Stuttgarterin. Die Gedenktafel aus Glas mit dem Titel „Ein Fenster der Erinnerung“ ist am Hauseingang auf Augenhöhe angebracht. Sie zeigt ein schwarz-weiß Portrait von Sigmunde Friedmann und einen QR-Code zum Stolperkunstclip des Künstlers Hans-Jürgen Trinkner. Das Video zeigt in Text, Bild und Ton biografische Daten zu Sigmunde Friedmann.
Siehe auch:
Stolperkunst
Stolpersteine Stuttgart-Süd
Stuttgarter Zeitung