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Grabstätte Shmuel Dancyger

    Adresse: Israelitischer Friedhof – Abteilung A
    Ziegelbrennerstraße 23, 70374 Stuttgart
    Zugang: Öffnungszeiten jüdische Friedhöfe
    An jüdischen Feiertagen und Schabbat ist der Friedhof geschlossen.
    Eigentum: Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs
    Beisetzung: März 1946
    © Beate Müller / Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs

    Shmuel Dancyger, geboren 1910 in Radóm in Polen, stammte aus einer Rabbinerfamilie. Er diente in der polnischen Armee. Seine Ehefrau war Regina Dancyger, geborene Mandelbaum. Mit der Unterstützung seines Schwiegervaters eröffnete er Einzelhandelsgeschäfte.

    Shmuel und Regina Dancyger hatten zwei Kinder: Yaffa/Saba, geboren 1935, und Morris/Marek, geboren 1940. Nach der Besetzung Polens durch die deutsche Armee lebte die Familie im Radómer Ghetto. Nach der Räumung des Ghettos musste Shmuel Dancyger in einer Waffenfabrik Zwangsarbeit leisten. Er überlebte die Konzentrationslager Auschwitz und Mauthausen mit dem Außenlager Gusen, wo er befreit wurde. 1946 fand Shmuel Dancyger seine Familie im Displaced-Persons-Center Nr. 664 in Stuttgart-West. Regina Dancyger und beide Kinder hatten Auschwitz ebenfalls überlebt und wohnten in der Reinsburgstraße 197 B. Im Januar 1946 war Shmuel Dancyger Trauzeuge bei der Hochzeit seiner Schwägerin in Stuttgart.

    Am 29. März 1946 führte die deutsche Polizei im Displaced-Persons-Center eine Razzia durch. Dabei reagierte sie auf Proteste mit Schusswaffengebrauch. Drei Menschen wurden verletzt, der 36-jährige Shmuel Dancyger erschossen. Der Todesschütze wurde nicht ermittelt.

    Siehe auch:
    haGalil
    Gedenkstele Displaced Persons und Shmuel Dancyger